Stellungnahme des VDFP zur Richtlinie des German Motion Picture Fund (GMPF)
25.10.2018
Der VDFP kritisiert die unveränderte Fortführung der Richtlinien des GMPF durch die BKM
Mit dem German Motion Picture Fund hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BWE) ein Instrument zur Förderung von hochbudgetierten Filmen und TV Serien geschaffen, das standortbedingte Nachteile im europäischen Wettbewerb ausgleichen soll. Der VDFP hatte verschiedentlich Nachbesserungen der Richtlinien des GMPF angeregt.
Durch den Übergang des GMPF vom BWE an die BKM gab es die Chance, diese Versäumnisse in den Richtlinien zu heilen. Die komplette Streichung der Kinofilmförderung im Rahmen des GMPF, die auch nicht durch den DFFF 2 aufgefangen wird, ist hier ebenso zu nennen wie der vollständige Verzicht auf eine Beteiligung der Produzenten am Erfolg, Rechten oder Folgeproduktionen bei der Förderung von TV-Serien. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat vielmehr mit der Entscheidung zu den aktuellen Richtlinien des GMPF der Wirtschaftspolitik den Vorzug gegenüber einer nachhaltigen Entwicklung der unabhängigen Produzentenlandschaft in Deutschland gegeben.
Der VDPF begrüßt die vom BKM für 2019 in Aussicht gestellte Evaluierung der Richtlinien des GMPF, die zwingend und analog zum DFFF die Interessen der Produzenten berücksichtigen muss und weist darauf hin, dass ein mit deutschen Steuergeldern finanziertes Instrument der Standortförderung eine größere Hebelwirkung erzielen muss, als nur die Durchreichung finanzieller Mittel v.a. an Technologie- und Medienkonzerne, vor allem wenn diese als Auftraggeber agieren. Bei aller Freude über kurzfristig erzielte und selbstverständlich erstrebenswerte Effekte für die Branche, darf es nicht sein, dass die berechtigten Interessen der Produzenten geopfert werden.
Die deutsche Produzentenlandschaft ist strukturbedingt im europäischen Vergleich Schlusslicht bei der Erwirtschaftung von Deckungsbeiträgen. Die derzeitigen Rahmenbedingungen der Filmproduktion in Deutschland erschweren eine genügende Kapitalisierung der unabhängigen Produktionsunternehmen. Der VDFP empfiehlt daher, die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten steuerfinanzierter Förderinstrumente zu nutzen, um eine nachhaltige Verbesserung des produzentischen Arbeitens in Deutschland zu erreichen, da nur durch eine vitale Produzentenschaft Vielfalt und Qualität im deutschen Film langfristig gesichert werden können.