APPELL AN BUND UND LÄNDER: ALLE GEPLANTEN SÄULEN DER FILMFÖRDERREFORM MÜSSEN ZÜGIG AUF DEN WEG GEBRACHT WERDEN, UM DEN FILMSTANDORT DEUTSCHLAND WIEDER ATTRAKTIV ZU MACHEN

Foto: Maximilian Probst, Hamburg am 1.Oktober 2024

Pressemitteilung
1. Oktober 2024       

Die Filmförderreform stand im Mittelpunkt des Herbsttreffens des Produzent*innenverbandes, das regelmäßig nach der Explorer Konferenz in Hamburg stattfindet.

"Die unabhängigen Produzent*innen, die mit ihren künstlerischen Werken, das Filmschaffen aus Deutschland auf den internationalen Filmfestivals repräsentieren, setzen große Hoffnungen in die Filmförderreform. Geplant als Gesamtstruktur mit mehreren Säulen, kann sie nur ein Erfolg werden, wenn neben dem novellierten Filmfördergesetz die Investitionsverpflichtung und das Anreizmodell, eine gut ausgestattete jurybasierte kulturelle Filmförderung mit einer eigenen Jury für den Kinderfilm sowie eine bedarfsgerecht ausgestattete und finanzierte Talentfilmförderung umgesetzt werden", so Julia Maier-Hauff, Geschäftsführerin des Produzent*innenverbandes.

"Eine besondere Herausforderung stellt die Umstellung der jurybasierten FFA-Förderung auf das automatisierte System über Referenzmittel für Filme dar, die über Gewinne bei und Teilnahmen an renommierten Festivals den deutschen Film in der Welt bekannt machen und so zum Erfolg des deutschen Films beitragen. Mit dem gemeinsame Ziel, einen Referenzpunkt von 1,1 Euro zu sichern, muss die neue Festivalliste der FFA so gestaltet sein, dass sowohl Erfolge im Kino, wie auch auf Filmfestivals angemessene Berücksichtigung finden.Unser  Dank gilt der FFA, Peter Dinges  und insbesondere auch der Statistikabteilung, die diesen Prozess gut moderiert und begleitet", so Jakob Weydemann, Mitglied des Vorstands des Produzent*innenverbandes und des FFA-Richtlinienaussusses.

Als besonderen Erfolg des Produzent*innenverbandes lobten die Mitglieder, dass es nach der Nachwuchsstudie 2021 und jahrelanger filmpolitischer Arbeit gelungen ist, nun auch die Talentförderung auf Bundesebene zu reformieren. Denn der Talentfilm ist die Zukunft des Filmschaffens in Deutschland. „In den vergangenen Jahren haben einige Regionalförderungen begonnen, ihre Talentförderprogramme vor allem in der Entwicklungsförderung bedarfsgerechter zu gestalten. Wir freuen uns sehr, dass die Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Notwendigkeit einer neuen Talentförderung erkannt hat und das Kuratorium junger deutscher Film, in gemeinsamer Finanzierung von Bund und Ländern, ab 2025 die zentrale Institution für Talentförderung auf Bundesebene wird", so Alexandra Krampe, Mitglied des Vorstandes des Produzent*innenverbandes.

 

Zu Gast beim Herbsttreffen in Hamburg waren zudem Geschäftsführer Helge Albers und Förderleiterin Katrin Mersmann der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Gemeinsam berichteten sie über ihre Erfahrungen mit dem NEST-Programm. Albers erklärt: "In Zeiten, in denen die Finanzierung neuer Projekte und der Zugang zu öffentlichen Fördermitteln schwieriger werden, ist es unsere Aufgabe, Projekte so zu fördern, dass sie konkurrenzfähig sind und optimal entwickelt in die Finanzierung gehen können. Auch das Community-Building wird wichtiger denn je. Mit dem NEST setzen wir genau hier an: Wir haben die Entwicklungsförderung bewusst mit dem kreativen Austausch verknüpft und können durch die NEST-Tools individuell festlegen, welche Projekte welche Förderung benötigen. Die hohe Zahl an NEST-Bewerbungen zeigt uns, dass wir hier einen Nerv getroffen haben. Auch Veranstaltungen wie das jährliche Herbsttreffen des Produzent*innenverbands beim Filmfest Hamburg sind essenziell, um den Austausch weiter zu stärken und die Vernetzung innerhalb der Branche zu fördern."

 

WEITERE INFORMATIONEN AUS DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES VERBANDES

"Wir freuen uns über regen Zuwachs an Mitgliedern und konnten 2024 unser 150tes Mitglied willlkommen heißen!", so Ingo Fliess, Mitglied des Vorstandes des Produzent*innenverbandes.

Auf der Mitgliederversammlung gründete der Produzent*innenverband eine AG familienfreundliches Produzieren. Die Nachwuchsmitglieder Maritza Grass (Carousel Film) und Lotte Ruf (Goldstoff Filme) haben im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF einen Leitfaden entwickelt. Er soll Produzent*innen von Film- und Fernsehproduktionen dabei unterstützen, die Dreharbeiten so zu gestalten, dass aureichend Raum für das Privatleben bleibt. Er betrachtet verschiedene Arbeitszeitmodelle, die mehr Vereinbarkeit ermöglichen, enthält Anregungen zur Kinderbetreuung am Set und zeigt auf, wie Eltern ein Wiedereinstieg nach der Familienzeit erleichtert werden kann.

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