FAQ
Freiwillige Selbstverpflichtung zur nachhaltigen Filmproduktion durch Vermeidung, Reduktion und Kompensation
Was ist das Ziel der Freiwilligen Selbstverpflichtung?
Mit der Selbstverpflichtung wollen die Unterzeichner*innen nicht nur ihr Bekenntnis zu einer emissionsarmen und klimaneutralen Filmproduktion manifestieren, sie wollen auch ganz konkret etwas dafür leisten. Die Klimaneutralität ihrer Produktionen soll in erster Linie durch Vermeidung und Reduktion erreicht werden. Soweit sich Emissionen aber nicht verhindern lassen, werden sie kompensiert.
Wie unterscheidet sich die Freiwillige Selbstverpflichtung von ähnlichen Initiativen?
Die Freiwillige Selbstverpflichtung wurde von Mitgliedern des Produzentenverbandes in Eigeninitiative erarbeitet. Andere Initiativen in diesem Kontext wurden dabei zu Rate gezogen und um eigene Schwerpunkte ergänzt. Diese unterschiedlichen Initiativen verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Filmproduktion emissionsarm und klimaneutral zu gestalten. Auch wenn sie sich in manchen Punkten und hinsichtlich des Umfangs der (Selbst-) Verpflichtung unterscheiden, stehen sie in keinerlei Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich.
An wen richtet sich die Freiwillige Selbstverpflichtung?
Ziel ist es, möglichst viele Unterzeichner*innen zu gewinnen, die sich freiwillig und eigeninitiativ zu den Regeln der Selbstverpflichtung bekennen. Die Selbstverpflichtung ist dabei ausdrücklich nicht nur Mitgliedern des Produzentenverbandes vorbehalten, sondern will branchen- und departmentübergreifend Mitstreiter*innen, Unterzeichner*innen und Unterstützer*innen finden.
Wie lange gilt die Freiwillige Selbstverpflichtung?
Die Selbstverpflichtung ist zeitlich nicht begrenzt, soll aber regelmäßig im Dialog mit den Unterzeichner*innen evaluiert und optimiert werden.
Gilt die Freiwillige Selbstverpflichtung für alle Aktivitäten einer Firma oder nur für einzelne Produktionen?
Unterzeichnende haben die Möglichkeit, für die ganze Firma inklusiver aller Projekte oder nur für einzelne Projekte zu zeichnen.
Wo werden die Unterzeichner*innen genannt?
Alle Unterzeichner*innen, unabhängig von einer Mitgliedschaft im Produzentenverband, werden auf der Webseite www.produzentenverband.de/nachhaltigkeit genannt. Unterzeichner*innen, die sich nicht mehr an die Selbstverpflichtung binden können oder wollen, können sich jederzeit von der Liste entfernen lassen.
Welche Hilfestellungen zur Einhaltung der Freiwilligen Selbstverpflichtung kann ich erhalten?
Hilfestellungen beim Einhalten der Selbstverpflichtung während der Produktion können z.B. durch Green Consultants geleistet werden. Viele Filmförderungen fördern die Einbindung der Green Consultants und andere Maßnahmen der Nachhaltigkeit und bieten entsprechende Seminare an.
Wie binde ich meine Mitarbeiter und Teammitglieder in die Einhaltung der Freiwilligen Selbstverpflichtung ein?
Mitarbeiter und Teammitglieder sollten durch Informationsaustausch und Kommunikation frühestmöglich in den Prozess eingebunden, nachhaltig zum Erreichen der Ziele motiviert und durchgehend begleitet werden.
Wo kann ich mich über emissionsarme und klimaneutrale Filmproduktion informieren?
Der Produzentenverband stellt dafür eine umfangreiche Materialsammlung mit Links, Tipps, Maßnahmenlisten und Fakten bereit.
www.produzentenverband.de/nachhaltigkeit
Wie wird die Freiwillige Selbstverpflichtung evaluiert?
Die Evaluierung wird mittels eines Evaluierungsbogens durchgeführt, der vom Produzentenband entwickelt und den Unterzeichner*innen zur Verfügung gestellt wird. Unterzeichner*innen verpflichten sich zu einer internen, möglichst schriftlichen und ggf. bildlichen Dokumentation der Filmproduktion (z.B. Erfassung von CO2 durch Transport, erfolgte Maßnahmen in allen Gewerken, Technikausleihe, Szenenbild, Kostüm, Catering, etc.), um die Evaluierung und Optimierung zu ermöglichen. Erfahrungen in der Umsetzung dieser Selbstverpflichtung sowie im Umgang mit etwaigen Hindernissen und Problemen werden ehrlich und transparent miteinander geteilt.
Welche Ausnahmen von der Freiwilligen Selbstverpflichtung sind möglich?
Ausnahmen können in mangelnder Verfügbarkeit eines emissionsarmen Produktes, einer Dienstleistung oder Fahrzeugs oder in einem Dispositionsproblem begründet liegen und sollten von den Unterzeichner*innen dokumentiert werden, um in die Evaluation einfließen zu können. Reisen von Regisseur*innen, Schauspieler*innen oder Teammitgliedern außerhalb des eigentlichen Herstellungszeitraumes z.B. für Festival- und Promotionstouren, sind dann Teil dieser Selbstverpflichtung, sofern sie von den jeweiligen Unterzeichner*innen organisiert und bezahlt werden.
Welchen Appell richten die Unterzeichner*innen an Filmförderungen, TV Sender und die Politik?
Ein wichtiger Appell in diesem Kontext ist, die Kosten für CO2 Kompensationen im Rahmen einer Filmproduktion als Herstellungskosten anzuerkennen. Solche Kompensationsleistungen sollten Pflicht für geförderte Projekte bzw. Auftragsproduktionen sein und entsprechend finanziert werden. Im Dialog mit regionalen Förderinstitutionen möchten wir dazu anregen, das Prinzip des Regionaleffekts im Hinblick auf seine ökologische und ökonomische Effizienz hin zu optimieren. Hersteller von emissionsarmer bzw. energiesparender Filmtechnik und Transport-Logistik sowie Anbieter von emissionsarmen Dienstleistungen sollten von Filmförderungen, TV Sendern und der Politik incentiviert werden.
Wie kann ich dem Engpass bei Dienstleistern die emissionsarm und klimaneutral arbeiten bzw. solche Produkte anbieten, begegnen?
Wir gehen davon aus, dass eine erhöhte Nachfrage und eine entsprechende Incentivierung dazu führt, dass Dienstleister ihr Angebot aufstocken und die Produktpalette erweitern.
Wie verhindere ich, dass die Freiwillige Selbstverpflichtung zu Einbußen für meine Firma oder einzelne Produktionen führt?
Durch gute Planung, Recherche, Kommunikation, eine Einbindung und Motivierung des gesamten Teams, der Schauspier*innen und beteiligten Partner und einen regelmäßigen Austausch unter den Unterzeichner*innen sollten sich Einbußen weitestgehend vermeiden lassen. Der weitsichtigen Fahr- und Reise-Disposition und eines entsprechenden Lernprozesses kommt eine besondere Bedeutung zu.
Wie hoch ist der durchschnittliche CO2 Ausstoß einer Filmproduktion?
Mit welchen Mehrkosten muss ich durch die Freiwillige Selbstverpflichtung rechnen? Im Augenblick fehlt hierzu eine belastbare Datenbasis. Wir gehen davon aus, dass diese Angaben zum Ende der ersten Evaluierung der Freiwilligen Selbsterklärung zur Verfügung stehen.